Mittwoch, 3. Juni 2009

Die Musik

Die Sprache der Musik

Es gibt kaum ein Thema über das so leidenschaftlich gestritten wird wie Musik. Sind solche Konfrontationen angebracht oder überbewertet? Zankapfel für Streithähne oder ein echtes Thema?

Die Musik hat von allen Künsten den tiefsten Einfluss auf das Gemüt. Ein Gesetzgeber sollte sie deshalb am meisten unterstützen.
Napoleon I.

Napoleon bringt klar zum Ausdruck das Musik sehr wichtig ist und tiefgreifend auf unser Gemüt einwirkt. Wer hat diese Erfahrung nicht Gemacht? Genauso wie Musik beruhigen kann, ist sie auch imstande uns anzuregen. Wie weit kann dieser Einfluss gehen, und vorallem was wird beeinflusst?

Der Takt

Ein Teil der Musik ist Takt und Rhythmus. Hat der Takt einen Einfluss auf uns?
Hören wir Taktschläge passen wir uns an. Der Schritt gleicht sich dem Rhythmus an und der Fuß wippt auch oft mit. Das passiert beinahe unbewusst und wollen wir das mitschunkeln unterlassen erfordert es echte Disziplin. Man schwingt mit der Musik mit, das ist unsere Reaktion auf Musik.

Auch wir selbst haben einen Inneren Takt der uns schon von der Geburt an gegeben wurde. Dieser Rhythmus hört erst auf wenn wir sterben. Es ist das Herz das uns unseren Biologischen Takt vorgibt. Eines der ersten Geräusche welches ein Embryo hört ist der Herzschlag seiner Mutter. Dieser Takt prägt uns für den Rest unseres Lebens. Wissenschaftler haben diesen Rhythmus auf 72 Herz oder 72 Schläge pro Minute errechnet. An dieser Taktschwelle tritt eine Reaktion auf.

Hat Musik einen Takt von unter 72 Schlägen wirkt sie beruhigend. Wird der Takt von 72 aber überschritten wirkt die Musik erregend. Die Schlagzahl von 60 Herz hat ebenfalls Aufmerksamkeit erregt.

Aus einer Arbeit zum Thema Musik:
Der Bulgarier Georgie Losanow führte dazu einige Experimente durch. Bei Barockmusik mit einem Grundschlag von 60 Hz kam es bei einem Probanden zu einer Verlangsamung des Herzrhythmus um 5 Hz. Der Blutdruck sank und die Gehirnwellenaktivität fiel auf Entspannungniveau bei hoher geistiger Wachheit. Diese Messungen zeigen eindeutige Parallelen zu den Gehirnwellenaktivitäten von Yogas während der Meditation.
Ähnliche Ergebnisse ließen sich auch mit einem Metronom oder dem Ticken einer Uhr erreichen.

Wie lange ist eine Minute? 60 Sekunden. Wie lange eine Stunde 60 Minuten, ein Zufall?
Die einzige Erklärung, die bis heute dafür gefunden wurde, beruht auf der Theorie, dass 60 Hz die ursprüngliche Herzfrequenz des Menschen war in einer Zeit vor dem Zivilisationstress.

- Allegro verweist auf die Dimension der Aktivität, 120 bis 160 Hz.
- Allegretto gracioso enthält Merkmale des Lustvoll - Angenehmen,
- Andante steht für Ruhe und Ausgeglichenheit, 76 bis 108 Hz
- Adagio für Würde und Trauer. 66 bis 76

Hört euch die Takte an einem Onlinemetronom selbst an.
Hier ist noch ein weiterer Link wo man sich Musiktakte anhören kann. Es ist eine Trainingsseite wo Taktzählen üben kann. Dort höhrt man den Grundtakt in sechzehntel ganzen und halbnoten.

Je lauter die Musik wird desto mehr fällt der takt ins Gewicht. Wenn ich die Musik leise höhre kann ich sie mal ignorieren und die Wirkung geringhalten, sofern das möglich ist. Wenn ich auf der Tanzfläche einer Diskotek stehe ist das schon schwieriger. Wenn die Taktschläge den Ganzen Körper, im wahrsten Sinne, erfassen Steigert sich die Wirkung ungemein. Bei einem Passenden Takt gerät man in Extase. Urvölker praktizieren das mit ihren Trommeln schon seit Jahrtausenden.

Die Tonfamilie

Wie heist es so schön der Ton macht die Musik.
Wie bekannt sind die Töne in Tonleitern eingeordnet. Und von denen gibt es viele.

Die Dur-Tonleiter >>anhören

Die natürliche Moll- Tonleiter >>anhören

Die harmonische Molltonleiter >>anhören

Die melodische Moll-Tonleiter >>anhören

Zigeuner- Dur >>anhören

Zigeuner- Moll >>anhören

Die Tonleitern klingen verschieden und von ihnen gibt es noch viele mehr. Sie sind es die unserer Musik den Charakter geben.

g- Moll: Kann ziemliche Ernsthaftigkeit mit munterer Lieblichkeit vermischen sowie Anmut und Gefälligkeit. Hörbeispiel Hörbeispiel 2 Hörbeispiel 3

c- Dur: Hat eine ziemlich rüde und freche Eigenschaft, dort kann man auch der Freude freien Lauf lassen. Hörbeispiel Hörbeispiel 2

F- Dur : Grußmut, Standhaftigkeit, Liebe sind Charakteristika dieser Tonleiter.
Hörbeispiel Hörbeispiel 2 Hörbeispiel 3

e- Moll: Sehr pessimistisch, tiefdenkend, betrübt und traurig. Aber so das man sich dabei trösten kann. Hörbeispiel Hörbeispiel 2 Hörbeispiel 3

Warum habe ich das so ausgearbeitet?
Damit man ein Gefühl für die Tonleitern bekommt, denn die sind es welche unsere eigenen Gefühle verändern. Die Natur der Melodie verändert unsere Stimmung und Laune. Auch unsere Gefühle schwingen mit den Liedern mit. Das Besondere ist wenn ich ein Lied mit einer anderen Tonleiter spiele verändere ich auch den Charakter der Melodie.

Wie heißt es so schön der Ton macht die Musik.
Zum Ton gehören nicht nur die Tonhöhe sondern auch der Ton selbst. Es ist auch wichtig von welchwem Instrument die Musik gespielt wird. Auch die Lautstärke ist zu beachten. Alles löst eigene Emotionen aus.

Laute Klänge werden assoziiert mit Eigenschaften wie Größe, Stärke, Kraft,
Energie; sie können ermunternd und ernst eingesetzt werden.
Leise Klänge wirken klein, beruhigend, friedlich, sanft, dämpfend und fein.
Die Tonhöhe eines Klangs deutet oft auf physikalische Höhe hin.
Hohe Klänge wirken erfreulich, leicht, spröde, rührend, freudig erregend,
reizvoll und schwach.
Tiefe Klänge hingegen wirken kraftvoll, ernst, böse und bedrückend.

Variation der Tonfarbe

Dur vermittelt Kraft, Vitalität, Energie, Helligkeit, Glanz und wirkt aufweckend.
Moll erzeugt Schwermut, Sehnsucht und ängstliche Besorgtheit.

Auswahl der Klänge

Reine, kleine Töne mit Flöten und Streichern vermitteln Reinheit, Schwäche,
Einfachheit, Sanftheit, Zartheit.
Bläser und metallische Klänge verkörpern Kälte, Bitterkeit; sie wirken kraftvoll,
bösartig, hart und kriegerisch.
Oboen und Klarinetten werden oft eingesetzt, um Sanftheit, Sehnsucht,
Nostalgie und Melancholie zu erzeugen.
Pauken wirken dramatisch, kraftvoll und bedeutend.

Zuammnfassung

Fassen wir alles zusammen und nehmen unsere körperlichen Reaktionen dazu.

Beruhigende Musik:
unter 72 Schlägen pro Minute
Moll-Tonarten
überwiegend Konsonanzen
schwebende Rhythmen
wenig dynamisch
meist Legato
stark harmonisch
Blutdruckabfall
verlangsamte Atmung
verminderte Pulsfrequenz r
Entspannung der Muskulatur
verengte Pupillen
geringerer Hautwiderstand
Entspannung des Gehirns
Beruhigung

Anregende Musik:
über 72 Schlägen pro Minute
Dur-Tonarten
vermehrt Dissonanzen
klare Rhythmen
ausgeprägte Dynamik
starke Akzentuierungen
Betonung der Dissonanzen
Anregende Musik
Steigerung des Blutdrucks
rascher Herzschlag
rhythmische Muskelkontraktionen
Pupillenerweiterung
Hautwiderstand nimmt zu
Steigerung der Hirnaktivität
Rauschzustand

Verändert man Takt und Harmonie kann ein und dasselbe Lied eine andere Wirkung entfalten.





Wenn die Sprache der Musik zur Anwendung kommt.

Die Unterhaltungsindustrie ist sich der Sprache der Musik durchaus Bewusst. Filmmusik wird mit größter Sorgfalt ausgewählt und Komponiert. Die Spieleindustrie verfügt jetzt über starke Computer und nutzt die Musik nun ebenfalls voll aus.





Klickt auf HQ damit der Ton besser wird. Wer noch eine weitere Probe zur Spielemusik hören möchte der kann hier anklicke.

Musik ist in seiner Beschaffenheit nicht neutral, das merkt man besonders in Spielen. Oft wird die Musik benutzt um den Kampf zu glorifizieren. Bilder und Musik wurden zwar zusammengeschnitten und deshalb nicht in einem so direkten Zusammenhang. Aber diese Epische Sound ist dennoch präsent gibt dem Spiel eine emotionale Note.



Ein Computerspieler ist auf besondere Weise auf die Musik angewiesen. Der Sound ist das letzte was ihn vor einem Angriff warnt. Spielemusik ist wie Baukastenmusik, Jeder Ort und jede Situation hat ihre eigene Musik. Kommt man woanders hin oder wird man angegriffen verändert sich auch die Musik. Sie lässt uns tief in die Atmosphäre des Spiels eintauchen oder kommentiert die Gefahr des Kampfes musikalisch. Die Musik wird intensiver erlebt, Spieler kennen immernoch die Melodien welche sie vor 15 Jahren hörten.

Auch in unserem wirklichen Leben warnt uns das Gehör als Sinnesorgan vor Gefahren.
Weshalb Hörreize zuerst an das Libysche System im Gehirn aufgenommen werden, erst danach wird die Musik bewusst im Großhirn verarbeitet. Das heißt bevor wir die Musik überhaupt bewusst bemerken, hat sie unsere Laune und Befinden bereits verändert.
Denn Gefahr spüren wir bevor man darüber nachdenkt, der Hörreiz ist ein Gefahrensinn.

Zu glauben bereits gehörter Musik intellektuell zu widerstehen ist illusorisch. Nur unsere höheren Gehirnregionen können Einflüsse abschotten, aber bevor dies passiert ist alles bereits im Kleinhirn. Dort wird es im Unterbewusstsein gespeichert. Das Unterbewusstsein entzieht sich unserer Direkten Kontrolle. Die richtige Musik kann uns programmieren ohne das wir es merken und verhindern können. Man kann nur gegensteuern.


Musik allein ist die Weltsprache und braucht nicht übersetzt zu werden.
Berthold Auerbach

Geh, wohin du willst: Wo du auch Menschen triffst, überall wird dir ihre Musik ihr innerstes Wesen erschließen.
Hermann Ritter


Mit Hilfe der göttlichen Tonkunst läßt sich mehr ausdrücken und ausrichten als mit Worten.
Carl Maria von Weber

Die Musik schließt dem Menschen ein unbekanntes Reich auf, eine Welt, die nichts gemein hat mit der äußeren Sinnenwelt, die ihn umgibt und in der er alle bestimmten Gefühle zurückläßt, um sich einer unaussprechlichen Sehnsucht hinzugeben.
Ernst Theodor Amadeus Hoffmann

Musica ist das beste Labsal einem betrübten Menschen.
Luther

Musika ist eine halbe Disziplin und Zuchtmeisterin, so die Leute gelinder und sanftmütiger, sittsamer und vernünftiger macht.
Luther

Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen.
Philipp Emanuel Bach

Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie
Ludwig van Beethoven

Die Musik aber ist der wichtigste Teil der Erziehung: Rhythmen und Töne dringen am tiefsten in die Seele und erschüttern sie am gewaltigsten
Plato

Pflege der Musik - das ist die Ausbildung der inneren Harmonie.
Konfuzius

Ich sage nur eines die Musik ist wundervoll aber auch mächtig, beachtet ihren Einfluss. Wir sprechen mit der Musik eine Eigene Machtvolle Sprache. Gesprochene und Musizierte Sprache müssen im Einklang sein, besonders im Gottesdienst. Beide Müssen Gottes Botschaft verkünden und seinen Charakter wiederspiegeln.

Wer die passende Musik für den Gottesdienst auswählt sollte das Wesen des Schöpfers kennen und lieben. Musik ist kein Kompromiss zwischen der Religion und der Welt, sie ist Gottes Leuchtfeuer für unser aller Herzen. Die Musik muss Gottes Charakter und Selbstlosigkeit wiederspiegeln. Denn kein Wort allein kann diese Botschaft verkündigen, hierzu müssen 2 Sprachen gesprochen werden. Die unseres Verstandes und Herzens, nur Musik kann sie zu einer Einheit verschmelzen.

Kann als Jugendstunde vorgetragen werden

Andre Jelic´



Quelle: http://www.musiktherapie.uni-siegen.de/kapteina/material/forschungsgebiete/neu_was_geschieht_wenn_wir_musik_hoeren.pdf
Und ähnliche Facharbeiten

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